Betriebliches Gesundheitsmanagement – so geht es richtig

Was versteht man unter betrieblichem Gesundheitsmanagement?

 

Unter betrieblichem Gesundheitsmanagement, kurz BGM, versteht man einen strukturierten, systematischen Prozess, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter langfristig zu erhalten und zu fördern. BGM funktioniert nur, wenn im Unternehmen eine „Präventionskultur“ etabliert wird, die sich in die betrieblichen Prozesse einfügt.

Setzt man das betriebliche Gesundheitsmanagement effektiv ein, bietet es für alle Beteiligten Vorteile. Aber wie implementiert man einen solchen Prozess erfolgreich im Unternehmen?

 

Die wichtigsten Fakten zum betrieblichen Gesundheitsmanagement:

 
  • basiert auf drei Säulen: Arbeits- und Gesundheitsschutz, BEM (betriebliches Eingliederungsmanagement) und BGF (betriebliche Gesundheitsförderung)
  • Arbeitgeber und Arbeitnehmer profitieren gleichermaßen vom BGM
  • erfolgreiches BGM setzt gute Planung, Steuerung und Kontrolle voraus

 

 

Grundlagen und Hintergründe des betrieblichen Gesundheitsmanagements

 

Grundlage für das betriebliche Gesundheitsmanagement ist die gesetzliche Verpflichtung zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie zum betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM). Ergänzt wird das BGM um freiwillige Leistungen zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) von Seiten des Arbeitgebers.

Das Gesundheitsmodell der Salutogenese des Soziologen Aaron Antonovsky ist das mittlerweile am stärksten vertretene Modell im betrieblichen Gesundheitsmanagement:

 

Definition Salutogenese

Der Begriff bezeichnet den individuellen Prozess der Gesundheitsentwicklung und Gesundheitserhaltung. Demzufolge ist die Gesundheit als Prozess zu verstehen und nicht als eine Zustandsbeschreibung. Es gibt laut Antonovsky keine Trennung von Krankheit und Gesundheit, sondern nur einen fließenden Übergang zwischen diesen beiden. Der Mensch „bewegt“ sich folglich immer zwischen zwei Polen: dem Pol der Gesundheit und dem Pol der Krankheit.

 

 

In welchem Bereich sich ein Mensch zwischen diesen beiden Polen befindet, wird nach Antonovsky vor allem von dessen Lebensweise bestimmt. Wer versteht, wie ein gesünderes Leben möglich und konkret umsetzbar ist, ist daher eher bestrebt, sich zum Pol der Gesundheit hin zu bewegen.

Umso wichtiger ist es, im Unternehmen zunächst einmal ein Bewusstsein für die Bedeutung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz zu schaffen und den Prozess darauf aufzubauen. Denn letztlich wirkt sich die Mitarbeitergesundheit auf die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum des Unternehmens aus.

Ein systematisches, zielorientiertes betriebliches Gesundheitsmanagement bietet folgende Vorteile:

  • Arbeits- und Leistungsfähigkeit erhalten bzw. steigern
  • Krankenstände langfristig senken
  • Gesundheitsbewusstsein und Eigenverantwortung der Beschäftigten stärken
  • Erhöhung der Arbeitszufriedenheit
  • Produktivitätssteigerung
  • Vorteile bei Bindung und Gewinnung von Fachpersonal

 

Welche Rolle spielen BGF, BEM, Arbeits- und Gesundheitsschutz?

 

Die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) wird oft synonym mit dem Begriff betriebliches Gesundheitsmanagement verwendet, ist aber nur ein Teilbereich des BGM. Denn hier geht es um die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, wobei die Verhaltensprävention im Fokus steht. Ziel ist es, die körperliche und psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu stärken.

Nach der Rückkehr eines Mitarbeiters hat der Arbeitgeber bei einer Krankheitsdauer von mehr als 6 Wochen die Pflicht, den Arbeitnehmer bei der Wiederaufnahme seiner Arbeitstätigkeit zu unterstützen. Das wird als betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) bezeichnet. (vgl. hierzu SGB IX §167 (2)).

Schließlich müssen Arbeitgeber dafür sorgen, dass ihre Mitarbeiter am Arbeitsplatz vor berufsbedingten Gefahren geschützt werden. Die Rechtsgrundlage bildet das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). So sollen Arbeitsunfälle und berufsbedingte Erkrankungen vermieden werden und die Mitarbeiter dürfen gesundheitsschädlichen Belastungen nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen ausgesetzt werden.

Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie das betriebliche Eingliederungsmanagement sind also gesetzlich vorgeschrieben, während die BGF eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers ist.

Wie wird das BGM im Unternehmen erfolgreich aufgebaut bzw. organisiert?

 

Ob das Betriebliche Gesundheitsmanagements erfolgreich ist, hängt im Wesentlichen davon ab, ob es individuell zum Unternehmen passend umgesetzt wird. Hier spielen Aspekte wie die Branche, die Arbeitsbedingungen und die Unternehmensgröße ebenso eine Rolle wie die individuellen Wünsche des Unternehmens bzw. die Unternehmenskultur.

Der grundlegende Prozess im BGM ist aber unabhängig von den individuellen Unternehmensmerkmalen gleich und orientiert sich an klassischen Management-Kreisläufen:

  1. Bestandsaufnahme
  2. Strategische Zielsetzung
  3. Ist-Analyse
  4. Operative Zielsetzung
  5. Gesundheitsmaßnahmen
  6. BGM-Evaluation

 

betriebliches gesundheitsmanagement prozessdarstellung

Die Prozessschritte im Detail:

 

Bestandsaufnahme


Was gibt es aktuell in puncto Gesundheitsmanagement im Unternehmen? Welche Abläufe und Strukturen? Welche Personen sollen in den Prozess einbezogen werden?

 

Strategische Zielsetzung


Welche Erwartungen haben Sie an das BGM in Ihrem Unternehmen? Das kann z.B. die Reduzierung von Fehlzeiten, die Erhöhung der Produktivität oder die Reduktion von Kündigungen beinhalten.

Wichtig dabei: Jedes Ziel muss quantitativ und qualitativ auswertbar sein.

Zugleich sollten Sie als Arbeitgeber bedenken, dass die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird und das „Gefühl der Zufriedenheit“ eine sehr große Rolle spielt. Sie müssen daher ggf. auch unkonkretere Ziele aufnehmen, z.B. die Steigerung der Motivation, die Verbesserung der Kollegialität oder die Stärkung des Vertrauens ins Unternehmen.

 

Ist-Analyse

 

Wie sieht der Ist-Zustand der im vorherigen Schritt ausgewählten Ziele aus? Informationen können hierbei aus verschiedenen Quellen stammen, z.B. aus der Personalabteilung (zu Kündigungen, Krankheitstagen etc.) oder Mitarbeiterbefragungen (zur Wahrnehmung von Stress, persönliche Gesundheitseinschätzung etc.).

 

Operative Zielsetzung

 

Ausgehend von den Zielen und der dazugehörigen Ist-Analyse wird ein Meilensteinplan erstellt. Halten Sie sich dabei an das SMART-Prinzip, d.h. die Ziele sollen folgende Kriterien erfüllen:

S – spezifisch/klar definiert
M – messbar
A – attraktiv/akzeptabel für alle Beteiligten
R – realistisch
T – terminiert

 

Gesundheitsmaßnahmen

 

In diesem Abschnitt wird ein Maßnahmenplan erstellt, bei dem folgende Aspekte berücksichtigt werden sollten:

  • direkte Kosten der Maßnahmen
  • indirekte Kosten (z.B. Arbeitszeit)
  • Akzeptanz durch die Mitarbeiter
  • zu erwartender quantitativer Effekt auf die Zielgröße

Die Maßnahmen können präventiver und korrektiver Natur sein:

Präventive Maßnahmen: Mitarbeiter sollen proaktiv agieren, um ihre Gesundheit zu erhalten. Die Maßnahmen der Prävention sollten für jeden Mitarbeiter angeboten werden.

Korrektive Maßnahmen: Sie tragen zur Verbesserung der Situation für erkrankte Mitarbeiter bei, um die Arbeitsleistung weiterhin zu erhalten.

 

Evaluation des BGM

 

Inwieweit haben sich die Investitionen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement ausgezahlt? Hier werden Kosten und Nutzen des BGM gegenübergestellt.

Durch den Kreislauf kann sich das BGM immer weiter entwickeln und immer besser an die Erfordernisse im Unternehmen angepasst werden.

 

Betriebliches Gesundheitsmanagement – wir unterstützen Sie bei einer ganzheitlichen Strategie

 

Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist vor allem dann wirkungsvoll, wenn es:

  • nachhaltig ist
  • auf die Betriebsabläufe abgestimmt wird
  • auf den Bedarf der Beschäftigten ausgerichtet ist
  • aktiv gesteuert wird

Außerdem müssen die Führungskräfte den Prozessen des BGM zustimmen und diese unterstützen und die Mitarbeiter sollten bestmöglich bei allen Schritten einbezogen werden.

Gern begleiten wir Sie bei der Etablierung und Umsetzung eines erfolgreichen BGM in Ihrem Unternehmen und unterstützen Sie bei der Förderung der Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeiter. Kontaktieren Sie uns.

RISIKEN KONTROLLIEREN

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Riskante Situationen gibt es im Alltag immer wieder. Das gilt im Haushalt, in der Freizeit und im Sport genauso wie im Unternehmen. Entscheidend ist, bewusst zu handeln und mögliche Risiken zu kontrollieren. Gesunde Unternehmen sind erfolgreicher als Betriebe, die nicht in Sicherheit und Gesundheit investieren.

Wir helfen Ihnen als Ihre Berater im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Gehen Sie mit uns den sicheren Weg zum Erfolg.

slider1Riskante Situationen gibt es im Alltag immer wieder. Das gilt im Haushalt, in der Freizeit und im Sport genauso wie im Unternehmen. Entscheidend ist, bewusst zu handeln und mögliche Risiken zu kontrollieren. Gesunde Unternehmen sind erfolgreicher als Betriebe, die nicht in Sicherheit und Gesundheit investieren.

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slider2 tabWer die Notbremse zieht, versucht, das Schlimmste zu verhindern. Wir beraten Sie bevor es teuer wird. Arbeitsunfälle, arbeitsbedingte Erkrankungen und Umweltschäden sind nur die Spitze des Eisbergs.

Auch Sachschäden, eine Produktionsunterbrechung oder gar ein längerer Stillstand bewirken wirtschaftliche Folgen für Ihren Betrieb. Vielleicht kommt der Liefertermin ins Wanken und die Beziehung zu Ihrem Kunden steht auf dem Spiel.
Zeigen Sie lieber, was Ihr Unternehmen leisten kann – und verzichten Sie auf plötzliche Vollbremsungen.

slider3 tabSicherheit und Gesundheit dürfen kein Glücksspiel sein. Wer an der falschen Stelle spart, muss im Ernstfall mit unkalkulierbaren Konsequenzen rechnen.

Ihre Investitionen in Arbeitssicherheit, Gesundheits-, Umwelt- und Brandschutz zahlen sich aus – zum Beispiel durch weniger Ausfalltage bei den Mitarbeitenden, mehr Motivation und Leistungsbereitschaft, mehr Rechtssicherheit, geringere Kosten, eine höhere Sicherheit von Prozessen und ein positives Unternehmensimage.

slider4 tabIm Unternehmen müssen täglich Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden – auch in unübersichtlichen Situationen. Gespräche mit Experten, das verantwortungsvolle Abwägen des Für und Wider helfen, den richtigen Weg zu finden. In der Arbeitssicherheit, der Arbeitsmedizin und im betrieblichen Umweltschutz sowie beim Brandschutz ist das nicht anders. Ohne den richtigen Berater ist schnell ein Fehler passiert. Hier können wir Sie entlasten:

Wir beraten Sie und unterstützen Sie bei der Koordinierung aller Aufgaben rund um das Thema Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.

slider5 tabSie stehen bei uns im Mittelpunkt. Für unsere Kunden entwickeln wir Konzepte und Lösungen aus einer Hand – schnell, kompetent und auf die Situation Ihres Unternehmens zugeschnitten.

Ein persönlicher Berater ist zentraler Ansprechpartner für Ihre Fragen. Unser Ziel ist, dass Ihre Mitarbeitenden Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und den betrieblichen Umweltschutz leben. Gemeinsam legen wir damit einen wichtigen Grundstein für Ihren Unternehmenserfolg. Sprechen Sie mit uns. Wir beraten Sie gern!